Freitag, 2. März 2012

Green IT - der Öko Wandel in der IT-Branche

Green IT ist bestrebt, die Herstellung, Nutzung und Entsorgung sämtlicher Komponenten der Informations- und Kommunikationstechnologie so ressourcenschonend wie möglich zu gestalten. Eine nähere Festlegung findet sich unter anderem in der europäischen RoHS-Richtlinie 2002/95/EG (Beschränkung gefährlicher Stoffe). Für die Gesamtheit aller Möglichkeiten von Green IT gibt es allerdings bislang wenig bis keine Richtlinien, beispielsweise was den Stromverbrauch in PCs und Servern angeht. Hier sind die Eigeninitiative der Hersteller und die Aufmerksamkeit der Kunden gefragt. Andererseits trägt allein die Verwendung von Computern schon zur Ressourcenschonung bei, wenn klimaschädliche Reisen durch Videokonferenzen und selbst - im Consumerbereich - durch Online-Shopping vermieden werden.

Green IT: Beispiel für Privatanwender

Das MacBook Air ist ein gelungenes Beispiel für Green IT im engsten Sinne und für Privatanwender. Dieses Notebook zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
-Aluminiumgehäuse, komplett recycelfähig
-LCD-Display ohne Arsen und Quecksilber im Glas
-die verbauten Platinen enthalten kein PVC und Brom
-die Verpackung wurde gegenüber Vorgängermodellen um 50 Prozent reduziert
-Strom sparend nach den Energy Star Richtlinien
-zertifiziert mit dem EPEAT Silber Rating
Der Stromverbrauch liegt mit etwa 7 Watt pro Stunde außerordentlich niedrig, das MacBook Air erreicht mit seinem Lithium Polymer Akku sieben Stunden Laufzeit mit voller Funktionalität. Große Einsparungen lassen sich auch mit Tablets erzielen, im Unternehmensbereich kommt es vor allem auf die Server an. Deren Lüftung ist inzwischen ein ernsthaftes Problem für den Stromverbrauch.

Green IT bei Unternehmen

Eine aktuelle Studie von Januar 2012 empfiehlt im Unternehmensbereich den Einsatz von Thin Clients, also einzelner PCs als Server, um umweltfreundlich zu arbeiten. Die Roadmap für ressourceneffiziente Computerlösungen des Borderstep Institutes, die gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium erstellt wurde, prognostiziert bis 2020 einen Zuwachs von Arbeitsplatz-Computern auf 37,5 Millionen Geräte in Deutschland (2012: 26,5 Millionen). Die Technik wird zwar immer umweltfreundlicher, angesichts der technologischen Aufrüstung steigt dennoch der Ressourcenverbrauch. Daher wird Unternehmen und Behörden empfohlen, auf Mini-PCs, Thin Clients und Notebooks zu setzen. Das würde auch die IT-Administration vereinfachen, denn bei den vielen SaaS-Anwendungen reichen Notebooks völlig aus. Und wenn schon ein eigener Server im Unternehmen stehen soll, dann als Thin Client. Die Unternehmen sträuben sich jedoch - der Kosten wegen. Denn einen leistungsfähigen PC als Thin Client anzuschaffen oder den Mitarbeitern ein Notebook zur Verfügung zu stellen ist zunächst wesentlich teurer als die erwarteten Einsparungen, die laut der Studie lediglich 20 bis 30 Euro pro Jahr und Arbeitsplatz ausmachen. Die Unternehmen können sich allerdings vorstellen, dass Tablets die Arbeitsgeräte der Zukunft werden, ebenso entwickeln sich Smartphones immer weiter. Damit wird das Problem der Ressourcenschonung allerdings von den Unternehmen auf die Rechenzentren ausgelagert, die schließlich die Server für SaaS bereitstellen müssen. Diese verbrauchen richtig viel Strom, allein 25 Prozent der aufgenommenen Energie benötigt die Kühlung. Und sie sind selten ausgelastet, da sie immer auf Volllast konzipiert werden, die fast nie ein Anwender (oder mehrere zugleich) braucht.

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